Zolder: Sensationneller 4. Platz für Ruh

Freitag nachmittag 16.30 , erstes Zeittraining in Zolder, Belgien. Michael Ruh war noch nie auf dieser Strecke. Am Morgen früh ist er sie sorgfältig abgelaufen und hat sich mental jede einzelne Kurve eingeprägt. Bis zu seinem Training hat er die Konkurrenten der anderen Rennserien der Beru Top 10 beobachtet. Jetzt ist er in seinen Renault Clio RS 2,0 eingestiegen und fährt selbst. Auf der offiziellen Startliste positionniert er sich auf dem 16. Rang - im guten Mittelfeld der 30 Fahrer.

Samstag Nachmimttag 17.30, zweites Zeittraining. Die ersten acht Piloten fahren nur wenige Runden. Dann knallen sie schon super Rundenzeiten auf das Tapet. Im Vorfeld haben sie trainiert. So schonen Sie die Reifen. Denn für die beiden Zeittrainings und das Rennen können alle Fahrer nur einen Satz Reifen verwenden. Mit solchen Überlegungen kann sich Ruh nicht beschäftigen. Nach dem Motto "Jetzt muss es einfach passen" geht er hinaus und spult eine Runde nach der anderen ab, bis er eine gute Rundenzeit schafft.

Sonntag Nachmittag 16.30, am Vorstart. Ruh reiht sich auf Platz neun ein. Kurz vor dem Start wird Ruh ganz ruhig. In seinem Kopf geht er die Strecke abermals durch. "Da liegt mehr drin, dort muss ich später bremsen, bei den Schikanen muss ich mehr über die Randsteine räubern."  Der Mechaniker steht neben ihm; das Auto ist minutiös auf Spur und Sturz eingestellt. Mit seiner schwäbischen Herzlichkeit sagt er zu Ruh: "Lass die Karre fliege". Dann muss auch er von der Strecke weg, der Countdown läuft.

Indianapolis-Start. 16.45. Mit 80 km/h gliedern sich die 17 Clio V6 und die 27 Zweiliter Clios kurz vor der Zielgeraden in ihre Startpositionen ein. Als die Ampeln ausgehen, prescht das grosse Feld los. Zwei Autos haben sich angeschoben und schleudern quer über die Zielgerade. Ruh drückt auf das Gaspedal und fährt durch das Tohuwabohu. Er überholt gleich vier Konkurrenten. Von hinten drückt ein V6. Mit seinen zusätzlichen 100 PS kann dieser locker überholen. Doch der V6-Fahrer Ebenburger stellt sich so ungeschickt an, dass Ruh stark abbremsen muss. Dieses Manöver kostet ihn einiges. Jirik und Ott flitzen an ihm vorbei. Ruh kontert sofort. Währenddem er mit Ott über mehrere Runden kämpft, fährt Jirik davon. Vorne fehlt auf einmal der Führende Mühlenz - von Ebenburger abgeschossen. Ruh liegt damit auf der vierten Position, die er bis ins Ziel verteidigen kann.







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