Unfall auf dem Lausitzring

Schon beim Start waren die Gemüter der Fahrer der deutschen Renault Clio Speed Trophy erhitzt. Drei Mal musste die grosse Meute von 30 Clio RS und 10 Clio V6 das Startprozedere wiederholen. Das erste Mal gab es Frühstart, das zweite Mal, als die Rennfahrer gegliedert zum fliegenden Indianapolis-Start auf die Zielgerade antraten, gab die Rennleitung den Start nicht frei. Dann endlich beim dritten Versuch klappte es. Doch zu diesem Zeitpunkt kochten die meisten Fahrer innerlich vor Ärger.

Michael Ruh kam gut weg. Er war auf Platz sieben gestartet. Die Strecke lag ihm gut, obschon er erst zum zweiten Mal dort war. Gleich am Anfang schnappte sich Ruh zwei Konkurrenten. Sehr schnell kam er dann auf die erste Kurve zugeschossen, schneller als sein Vordermann auf Platz 4 Remo Lips. Doch Lips fuhr sein eigenes Rennen; er kam von rechts und achtete nicht auf Ruh, der schon linkerhand am Pneustappel war. Ruh ging die Strasse aus. Es erwischte ihn am rechten Rad, die Lenkgeometrie war dahin. Zwar konnte er weiterfahren, doch nur bis zur nächsten Kurve. Dann krachte es und er stand plötzlich quer auf der Piste. Weil Pilotin Jutta Beisiegel über ihren Vordermann Christopher Gerhard ärgerlich war, stiess sie diesen einfach an. Gerhard drehte Ruh an und krachte mit voller Wucht in seine rechte Seitentür. Das Karussell dauerte Sekundenlang bis Ruh endlich still stand, die Fahrerseite dem restlichen Feld ausgesetzt. "Ich habe gebetet" erinnert sich Ruh "wenn du rund 30 Autos auf dich zurasen siehst, wird dir schon ein bisschen mulmig im Magen." Während Gerhard und Beisiegel ihr Rennen weiterfuhren, entstieg Ruh seinem unfahrbaren Rennwagen. Er stampfte durch das Kiesfeld zu den Streckenposten. "So ein Pech, ich war vorne dabei", meinte Ruh ganz enttäuscht über diesen sechsten Lauf.







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