Unbeschadet aus dem Chaos

Es gibt zwei Arten von Rennfahrern. Die einen rechnen bei Überholmanövern genügend Platz für die anderen Konkurrenten ein, denn schliesslich kostet es ja eine Stange Geld einander die Kiste schrott zu fahren. Bei anderen Rennfahrern drückt der Helm derart auf die Kopfzellen, dass sämtliche Denkprozesse im Vornherein ausgeschaltet sind - nach dem Motto "nach mir die Sintflut". Doch dieses Mal am Eurospeedway auf dem Lausitzring - 50 km nördlich von Dresden - hat es die Harakiri-Fahrer erwischt. Die erste Linkskurve nach der Zielgeraden war zu eng. Die ersten paar waren heil durch, doch im restlichen Feld der rund 43 Clio-Fahrer krachte es nur noch. Der Neuhauser Michael Ruh startete auf der 18. Position und geriet mitten ins Gerangel. Ruh kam heil durch und positionnierte sich gleich auf den 8. Rang. Doch ausgerechnet dann entschied sich die Rennleitung zum Abbruch. Überall lagen Clios und Trümmer auf der Gasse. Eine Stunde später reihten sich die Fahrer  zum neuen Start ein - leider wieder auf den alten Startpositionen. Dieser Enttäuschung trauerte Ruh nicht lange nach und bereitete sich entschlossen auf das bevorstehenden Rennen vor. Um die wilde Bande zu zähmen fuhr der Pace-car  viermal mit ihr um die Rennstrecke, bevor der Start freigegeben wurde. Dann verlief alles zwar nicht reibungslos, aber doch mit weniger Blechkontakt. Ruh kämpfte sich Runde um Runde nach vorne auf den 12. Rang. "Zwei Runden mehr und ich hätte auch noch die Nächsten gepackt" meinte Ruh, denn am liebsten wäre er gar nicht mehr aus seinem Rennwagen gestiegen.







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